Wellensegelflug

Was sind "Leewellen"?

Leewellen entstehen bei besonderen Wind-Wetterlagen überwiegend im Herbst und Winter auf der windabgewandten Seite (Lee) eines Hindernisses. Beim Überströmen eines Bergrückens wird die Luft vertikal nach oben ausgelenkt und erfährt nachfolgend ein Wiedereinpendeln in die ursprüngliche Gleichgewichtslage. Dabei tritt - unter dem Einfluss der Schwerkraft - ein Überschießen der Gleichgewichtslage des ausgelenkten, mit dem Wind versetzten Luftpakets, auf. Man erkennt diese Wetterlagen häufig an den charakteristischen, linsenförmigen Lenticulariswolken. Die Segelflieger erreichen in diesen Windsystemen in den deutschen Mittelgebirgen Flughöhen von etwa 3000 bis 8000 Meter, das ist viel höher, als mit normaler Thermik im Sommer erreicht werden kann. In den Aplen sind auch mehr als 10.000 Meter möglich.

Die Umgebung des Flugplatzes Witzenhausen eignet sich auch hervorragend für Wellenflüge. Bei Süd- bis Südwestwind bildet sich entlang des Werratals und meist genau über dem Flugplatz Witzenhausen die Welle des Kaufunger Waldes und ein Stück Talaufwärts, bei Bad-Sooden-Allendorf, die des Hohen Meißners. Eine Höhe bis über 3000m zu erreichen, ist in diesen Wellen kein Problem. Aber auch die Hänge des Werratal tragen bei dieser Windrichtung gut, für alle, die lieber "eine Etage tiefer" fliegen möchten. 

Auch bei Ostwind findet man in der Nähe des Flugplatzes eine Welle des Hohen Meißners.

 

Im Oktober 2013 wurde die Werratalwelle durch interessierte Piloten näher erforscht. Es sind dabei beeindruckende Ergebnisse herausgekommen:

Im Dezember 2015 gelang dann zum erste Mal der Sprung mit dem Segelflugzeug von der Werratalwelle in die Thüringer Wald Welle und wieder zurück.

 

Impressionen eines Wellenflugtages im Dezember 2015

(Fotos: Seischab)

Mehr Infos über die Wellenphysik und die meteorologischen Hintergründe auf www.schwerewelle.de